Die PCR ist seit vielen Jahren für den schnellen Nachweis von Mykobakterien im Einsatz. Wenn die Lungentuberkulose bei uns weiter zurückgeht ist es bei den atypischen Mykobakterien ganz anders! Heute nennt man diese Mykobakterien-Gruppe auch gerne NTM (nicht tuberkulöse Mykobakterien). Auch MOTTs (Myocbacteria Ohter Then Tuberculosis) war und ist ein gängiges Synonym für die atypischen Mykobakterien.
Seit vielen Jahren sind wir der erfahrene Marktführer wenn es um den PCR-Nachweis von atypischen Mykobakterien geht. Tatsächlich war der GenoType Mykobakerien Kit von Hain-Lifescience (heute Bruker) der erste PCR Kit, den ich überhaupt erfolgreich verkaufen konnte. Das ist jetzt über 20 Jahre her und es sind neue PCR Kits zum Nachweis von NTMs dazu gekommen. Aus dem GenoType Mykobakterien wurde der GenoType Mycobacteria CM und der GenoType Mycobacteria AS. Das sind heute die “Flaggschiffe” wenn es um die atypischen Mykobakterien geht. Beide PCR Kits basieren auf der DNA-Strip Technologie und sind aus Kultur aber auch aus Direktmaterial wie ZN-positiven Proben validiert. Seit ein paar Jahren ist auch der GenoType NTMDR am Markt und wieder der innovativste Test, wenn es um die Resistenztestung bei atypischen Mykobakterien geht.
Im Laufe der Zeit haben wir uns auch mit NTMs in Paraffinproben befasst, die vor allem in der Pathologie an Bedeutung gewonnen haben. Wenn man nur die Paraffinprobe hat so lässt sich keine Kultur an züchten und man ist auf die PCR angewiesen. Unsere Lösung war und ist der Myco Direct Chip (Chipron), der für FFPE Proben validiert wurde. Die Bedeutung erkennen wir wenn wir erfahren, dass Lymphknotenschwellungen (Lymphadenitis) bei Kindern oft durch NTM wie M. avium oder M. chelone verursacht werden. NTM sind in den USA und in Westeuropa für über 85% der mykobakteriellen Erkrankungen bei Halslymphknoten bei Kleinkindern verantwortlich. Erst mit der verbesserten PCR Diagnostik können wir diese auch aus FFPE Proben verlässlichen testen.
Schön langsam erkennen wir die klinische Relevanz von NTM mit den verbesserten diagnostischen Möglichkeiten und wahrscheinlich hat auch Covid hier weiter beigetragen, sich die Lunge in Hinblick auf die Erreger-Diagnostik genauer anzuschauen, denn die meisten NTM finden wir nach wie vor in der Lunge.